Latein

Warum Latein lernen? – Zukunft braucht Herkunft !

Latein wird zwar heute kaum noch gesprochen, jedoch hat die Sprache unseren Kontinent über 2000 Jahre geprägt, und Zeugnisse der lateinischen Sprache und der römischen Kultur sind in unserer Gesellschaft noch allgegenwärtig. Will man die Zukunft gestalten, ist die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit notwendig. Dies leistet der Lateinunterricht in vielerlei Hinsicht.

 

Latein als Mutter vieler Sprachen

Latein ist die Grundlage für viele Fremdsprachen. Insbesondere in den romanischen Sprachen wie Französisch, Italienisch, oder Spanisch leben Wortschatz und Struktur der Ausgangssprache fort. Aber auch ein Großteil der englischen Wörter stammt aus dem Lateinischen. Mit Latein als Grundlage fällt das Erlernen der modernen Fremdsprachen viel leichter. Die Grammatik des Lateinischen ähnelt der deutschen Grammatik. Im Spiegel dieser Fremdsprache werden deshalb sprachliche Kompetenzen im Deutschen verbessert.

 

Latein als Sprache der Wissenschaft

Im Deutschen finden sich zudem etliche Fremdwörter im täglichen Leben, die ihren Ursprung im Lateinischen haben. Auch die meisten Fachbegriffe der Naturwissenschaften, der Medizin oder der Rechtswissenschaft basieren auf der lateinischen Sprache. Sie lassen sich mit Hilfe des Lateinischen leichter herleiten und verstehen, so dass Lateinkenntnisse für das Studium dieser Fächer höchst hilfreich, wenn nicht gar unumgänglich sind.

 

Latein als Sprache einer Kultur

Lateinische Texte (auch aus unserem Lehrbuch) behandeln neben Alltagsthemen und berühmten Persönlichkeiten wie Caesar oder Cicero auch Themen wie Politik, Philosophie, Rhetorik, Mythologie, Religion, Kunst etc. Dabei werden auch verschiedene Textsorten vorgestellt (Brief, Tragödie, Gedicht etc.) Alle diese Bereiche sind in Europa über Jahrhunderte hinweg durch die Römer und die lateinische Sprache geprägt worden. Fragen nach dem idealen Staat, nach Toleranz oder nach dem Umgang mit Autoritäten haben sich bereits die Römer gestellt, sie werden deshalb im Lateinunterricht thematisiert. In der kritischen Auseinandersetzung mit der Antike lernen die Schülerinnen und Schüler einerseits die Gegenwart besser zu verstehen und gewinnen darüber hinaus eine Haltung zur Gestaltung der Zukunft.

 

Latein als Studienvoraussetzung

Nach der 10. Klasse wird nach fünf Jahren Unterricht das Latinum erworben (Bedingung: Abschlussnote 4). Das Latinum wird an den vielen Universitäten für verschiedene Studiengänge vorausgesetzt. Muss man den Abschluss an der Universität nachholen, ist dies mit viel Aufwand verbunden (mindestens zwei Semester).

 

Latein im Unterricht

Der Lateinunterricht findet auf Deutsch statt. Kern des Unterrichts ist das Übersetzen, d.h. das Übertragen eines lateinischen Ausgangstextes in einen deutschen Zieltext. Neben den „Werkzeugen“ Wortschatzarbeit, Grammatik und Hintergrundwissen spielen im Unterricht also das Entschlüsseln des Lateinischen einerseits, andererseits das Formulieren der deutschen Übersetzung eine bedeutende Rolle.

 

Der Vorgang des Entschlüsselns fördert Konzentration, Geduld und Genauigkeit, da schon die Vertauschung einzelner Buchstaben zu verschiedenen Sinnrichtungen führen kann. Aus diesem Grund sind auch die Textmengen, die in einer Unterrichtsstunde bewältigt werden, viel kleiner als in einer modernen Fremdsprache. Die intensive Beschäftigung mit Sprache bei der Formulierung der Übersetzung führt dazu, dass Regeln und vielfältigen Ausdrucksvarianten der deutschen Sprache ins Bewusstsein rücken und die Schülerinnen und Schüler ein Gespür für sprachliche Phänomene erhalten.

 

Latein am JBG

Latein kann als 2. Fremdsprache ab der 6. Klasse gewählt werden. Das Fach wird dann durchgehend bis zur 10. Klasse belegt und kann mit dem Latinum abgeschlossen werden. Regelmäßig wählt ca. 1/3 der Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs Latein. Sie werden zur Zeit von zwei Kolleginnen unterrichtet.

 

In den ersten Jahren begleitet das Lehrbuch „Prima Nova“ den Unterricht. Nach und nach werden die wichtigsten grammatischen Inhalte und der Wortschatz erarbeitet und immer komplexere Texte und Inhalte besprochen. Regelmäßig werden dabei Bezüge zu den modernen Fremdsprachen und zu deutschen Fremdwörtern hergestellt. Übungen zum Festigen der Grammatik runden den Unterricht ab.

 

Ab der 9. Klasse wird lateinische Originallektüre gelesen. Ab dieser Phase arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit einem zweisprachigen Wörterbuch. Behandelte Themen sind dann z.B. Fabeln, Rhetorik und Liebesdichtung.

 

In der Oberstufe wird Latein am JBG als Kernfach statt Englisch oder als Wahlfach neben Englisch angeboten. In diesem Rahmen kann Latein als Abiturfach auf grundlegendem oder erhöhtem Niveau gewählt werden.  In vier Semestern werden in der Regel die Themen Dichtung, Geschichtsschreibung, Philosphie und Staatswesen behandelt.

 

Projekte und Exkursionen

Alle zwei Jahre fahren die Lateinschülerinnen und –schüler der 9. und 10. Klassen auf eine mehrtägige Exkursion zu Römerstätten in Deutschland. Ziele in den letzten Jahren waren Köln, Kalkriese und Xanten. In der Oberstufe fand auch eine Exkursion nach Rom statt.  Immer wieder finden kleine Theaterprojekte in lateinischer Sprache statt, die dann im kleineren oder größeren Rahmen auch aufgeführt werden.

Webseite des Johannes-Brahms-Gymnasiums in Hamburg